Montag, 26. September 2011

7. "Gedicht zur Woche"

Schon mal da


Spielende Kinder, lauter Verkehr,
nicht ganz wie damals, ein paar Autos mehr.

Der Duft von einst, von nebenan,
als ob ich ihn immer noch riechen kann.

Man könnte fast meinen alles wäre wie immer,
aus Straßenecken ertönt leises Gewimmer.

Doch wird der Blick nicht mehr getrübt,
vom Nebel der morgens durch die Straßen zieht,
erkennt man recht schnell, dass sich was verändert,
das Leben der Menschen hier wurde geentert.

Hektisch und laut spielt nun die Musik,
nicht mehr wie damals ein einziges Lied.

Wo einst mein Platz, da stehe ich nun,
kein Anzeichen mehr von Treue und Ruhm.

Asphaltierte Straßen schmücken die Stadt,
von Natur keine Spur, die Bewohner sind satt.

Ich war schon mal hier, doch ist’s lange her,
das Grab meiner Eltern jedoch seh’ ich nicht mehr.

Dennoch weiß ich genau, hier war mein Ort,
der Duft der Erinnerung dringt hier nicht fort.

Am Ende zieht ohnehin Vergänglichkeit ein
und es fühlt sich so an, wie ein gewaltiger Schein.


Marc Benduhn

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