Montag, 3. Juni 2013

87. Gedicht-zur-Woche

Der Kelch

Von den Bergen in der Ferne
fließt herab ein seicht' Gewässer
schlängelnd durch so manche Täler
bis hinab zum Erdengrund

Tummeln sich entlang der Ränder
in den schönsten aller Farben
freudig strahlend rasch Gewächse
zieren bunt das schöne Bildnis

In den Lüften gleiten wohlig
allesamt grandiose Düfte
Vöglein kreisen hoch am Himmel
klingt ein Lied der Harmonie

Auch im Baumgeäst der Wälder
turnen leise Melodien
unabhängig allen Zeiten
Freiheit ist längst ihr Gedeihen

Wie ein Band noch unzertrennlich
jeder Kraft entgegenwirken
fraglich ob das Wunder hält
bis in alle Ewigkeit

Denn so greift ein gierig' Wesen
nach dem Becher mit dem Golde
zieht hervor das Schwert der Schwerter
Einklang wird der Habgier weichen

Keiner lässt sich so entthronen
von dem Sitz der keiner ist
einzig friedvoll endlos rasten
die Natur mit ihren Reizen

Wer dem Freund die Freundschaft kündigt
und der Feindschaft reicht die Hand
wer auch glaubt er könne herrschen
wo die Herrschaft nicht gebraucht
der muss wissen dass die Zeiten
auch im Sturme endlos sind

Jedem Angriff folgt die Wirkung
jedem Stich ein neuer Schrei
wenn der Mensch nicht lernt zu lernen
wacht er eines Tages auf
nicht auf einem heil'gen Boden
sondern nebst dem Lebensende
und das stets für alle Zeit

Auch auf  Menschsein folgt kein Ende
nur ein kurzer dumpfer Schrei
dreht sich dann das Zeitenrad
wie gewohnt in altem Glanze


Marc Benduhn



 





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