Montag, 23. Juli 2012

50.Gedicht-zur-Woche


Gewohnheit


Ein Spiegel zerbrach,
du hattest dich betrachtet,
hattest dich geteilt ein Leben lang.
Die Zeit war reif,
seit jeher schon,
unlängst tickte,
kaum hörbar fast,
ein Rädchen,
schlummernd im Geheimen.
Mit gutem Recht,
nun ließ er sich scheiden,
von dir,
mit allem, was nötig war.
Wie könnt er’s anders dir noch zeigen,
als so,
mit Scherben in so mancher Pracht.
Er ist es,
der dich am Besten kennt,
er ist es,
der sich fortan trennt.
Klagen dürftest du niemals,
die Schuld prallt ewig noch zurück.
Stets war er dein erster Zeuge,
dankbar müsstest du ihm sein,
für diese Tat,
für solch ein Handeln,
nur langsam kannst du es begreifen,
nur allmählich wirst du es erkennen,
denn,
ein Bild im Spiegel lügt niemals.

Marc Benduhn

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