Dienstag, 5. Februar 2013

78. Gedicht-zur-Woche



Bubenunglück: oder wie zwei sich wiederfanden

Vor vielen, vielen Jahren,
in einem kleinen Städtchen,
da krabbelten zwei Buben,
aus einem kleinen Bettchen.

Der Erste war leicht dick und kräftig,
der Zweite eher schlank und schmächtig,
doch des Weges gingen beide,
suchten demnach gleich das Weite.

Natürlich schloss sich nun auch an,
dass sich die Mutter sorgte dann,
doch, so sehr sie sich auch mühte,
die Bubenflucht, die blühte.

Jahr für Jahr ging so ins Land,
weit weg von geführter Hand,
in der Mitte dann des Lebens,
folgte Stagnation des Strebens.

Aus der Unzertrennlichkeit,
wuchs geballte Streitigkeit
und so kam es, wie es musste,
namentlich Geschwisterfruste.

Kurz und knapp der Länge wegen,
will ich euch jetzt Antwort geben,
schliefen nun die einz’gen Buben,
fortan in getrennten Stuben,
gingen so die Leben weiter,
oft zerfahren, manchmal heiter.

Erst im hohen Greisenalter,
traf man sich am Himmelsschalter,
war der Tod auch nicht gewöhnlich,
dennoch irgendwie versöhnlich.

Hand in Hand, so gingen beide,
ungeachtet all dem Leide,
durch das Tor in einem Schritte,
wohl beachtend einer Bitte.

,, Schmiedet uns in einem Städtchen,
meterhoch ein neues Bettchen,
dass auch unsere Mutter dann,
ein schönes Leben führen kann.“

Benduhn  Marc

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