Dienstag, 28. August 2012

55.Gedicht-zur-Woche


Der Champ

Geprügelt von den Peitschen Fremder,
gebeutelt von den vielen Schlägen,
schön verwachsen mit dem Grunde.
Tief da unten, direkt am Boden,
dort, wo Dreck und Asche lauert,
dort, wo schier nicht’s glänzt am Tage,
außer bei Nacht, wenn Licht nicht scheint.
Furchtbar nicht, nur fruchtbar dann,
wenn in der Dunkelheit erwacht.
Schüttelt Ballast, 
wirft ihn weg,
jede Last wird fortgeschmissen, wie ein Bündel voller Elend.
Wie ein Koloss aus dem Meere,
Tränen fließen,
es kostet Kraft,
So ist’s ein Mensch, nicht mehr als andere,
doch wären manche längst verdorben.
Nicht doch, er, 
er jedoch nicht.
Er ist ein Champ mit breiter Brust,
mit starken Schultern stramm gebaut,
wehrt sich gegen alle Winde,
steht nun mächtig wieder auf.
>Stetig Kampf< ist die Devise,
nicht nur mittendrin,
auch hier,
im Schatten,
abseits von manch fremden Welten,
nahe dran am Tatgeschehen.
Ja, ein Champ,
mit Mut im Geiste,
mit dem Willen auf dem Rückrat,
niemals wird er sich ergeben,
einzig seinem Stolz erliegen.

Marc Benduhn

1 Kommentar:

  1. erst wenn man in die tiefe liest, kann man erahnen, was der schreiber meinen könnte.

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